5 Fragen an eine Traurednerin

Seit ein paar Jahren werden freie Trauungen immer beliebter. Geleitet werden diese meistens von freien Traurednern und Traurednerinnen. Doch wie kommt man eigentlich zu diesem Beruf und was macht diesen aus? Wir haben Madeleine Dietrich, die Gründerin der Schöneliebe Traureden und Schöneliebe Traurednerschule, die wichtigsten Fragen rund um den Beruf Trauredner gestellt.

Madeleine Dietrich lächeln vor ihrem Laptop
Bild: © Coco Gonser Photography
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    Wolltest Du schon immer Traurednerin werden oder wie bist Du dahin gekommen?

    Das Leben steckt voller Überraschungen und manchmal führt es uns an Orte, von denen wir nie vermutet haben, dass wir ihnen begegnen werden. Und so war es auch bei mir. Heute bin ich Traurednerin und Dozentin. Ich darf für wundervolle Persönlichkeiten Hochzeitsreden schreiben und vortragen – darüber hinaus gebe ich mein Expertenwissen rund um die freie Trauung in Seminaren weiter. Hätte mir jemand vor 15 Jahren erzählt, dass ich die SCHÖNELIEBE Traureden und die SCHÖNELIEBE Traurednerschule gründe und erfolgreich führe, hätte ich es sicher nicht geglaubt.

    Wie es vielen meiner Seminarteilnehmern geht, so erging es auch mir: Ich war damals nicht in der Hochzeitsbranche tätig und ich bin auf Umwegen darauf gekommen, dass dieser Beruf zu mir passen könnte.

    Mein Weg war kaufmännisch geprägt: die Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation, das BWL-Studium (Management & Marketing), jahrelange Projektmanagement Tätigkeit in Leitungsfunktion, der Ausbilderschein für kaufmännische Berufe. Ich bin erst mit meiner eigenen freien Trauung, im August 2014, auf den Beruf gestoßen. Es hat regelrecht „boom“ gemacht! Ich habe gespürt, was das Thema Hochzeit in mir auslöst, nämlich pure Freude. Ich bin dann meinem Herzen gefolgt und dann hat alles nach und nach seinen Lauf genommen.

    Madeleine Dietrich hält eine Traurede, links daneben das Brautpaar
    Bild: © Chris and Ruth
    MC LP

    Was macht den Job eines Trauredners so besonders?

    Eine der ersten Fragen, die ich in meinem Seminar „Erfolgreiche Traurednerin werden“ stelle, ist: „Warum möchtest Du Traurednerin werden?“. Häufig kommt die Antwort: „Weil ich etwas machen möchte, was mir Spaß macht.“.

    Der Beruf einer freien Traurednerin bzw. Hochzeitsrednerin ist der Tat etwas ganz Besonderes. Eine Hochzeit ist ein wichtiger Moment im Leben eines Paares. Es ist ein wundervolles Privileg unser Paar genau an diesem Tag zu begleiten. Das ist jedoch nicht das Einzige, was den Beruf so bedeutend macht. Ich finde die Mischung so spannend: wir managen Projekte, kümmern uns um das Marketing, beraten unsere Kunden, wir erstellen Konzepte, schreiben Reden und allem voran begleiten wir Menschen. Wir hören zu, nehmen auf und befassen uns dem Leben. Jede einzelne Aufgabe macht diesen Beruf in meinen Augen so besonders und diese Vielfältigkeit lässt den Arbeitsalltag nie langweilig werden.

    Madeleine Dietrich hält eine Traurede, rechts daneben das gerührte Brautpaar
    Bild: © Herzschrift

    Wie kann man freier Trauredner werden und welche Voraussetzungen sollte man für den Beruf mitbringen?

    Freier Trauredner kann im Prinzip jeder werden, der Lust auf diesen Beruf hat. Meiner Meinung nach kommt noch ein ganz entscheidender Punkt, zu dem voran genannten Aspekt, hinzu: man sollte definitiv Hochzeiten lieben.

    Darüber hinaus steht der Spaß am Umgang mit Menschen ebenso ganz weit oben auf der Liste, denn in diesem Beruf trifft man immer wieder auf ganz unterschiedliche Persönlichkeiten mit verschiedenen, mitunter bewegenden, Geschichten.

    Damit man richtig gut im neuen Business starten kann, sollte man idealerweise bei einem erfahrenden Trauredner in die „Lehre“ gehen. Hierfür eignet sich ein Seminar sehr gut. Bei der Auswahl des Traurednerkurses sollte man darauf achten, dass die Dozentin bzw. der Dozent ein Experte auf diesem Gebiet ist. Der Vorteil davon ist, dass man als Teilnehmer von der Praxiserfahrung profitieren kann.

    Wichtig sind ebenso die Seminarinhalte. Es eignet sich ein Seminar, indem man die wichtigsten Grundbausteine mit auf den Weg bekommt. Hier vier Tipps für die richtige Auswahl eines Kurses:

    1. Notiere vor der Recherche, was Du in jedem Fall aus dem Kurs mitnehmen möchtest.
    2. Frage Dich, ob Du eher der Einzellerner oder Gruppentyp bist. Auf dem Markt gibt es verschiedene Konzepte: Einzelseminar oder Gruppenseminare. Darüber hinaus kann hier auch noch in Live Seminare, Online Seminare oder Live Online Seminare unterschieden werden. Die Online Live Seminare (Live via Video) sind derzeit sehr stark im Trend, da man den Kurs quasi von der ganzen Welt aus belegen kann. Dieses Kurskonzept ähnelt dem Live Seminar sehr, da hier sofortige Fragen möglich sind und sogar ein Austausch in der Gruppe stattfindet.
    3. Als Trauredner sollte man nicht nur alle Themen rund um die freie Trauung wissen. Die Selbstständigkeit und die zielgruppengerechte Positionierung sind essentiell für den Businessaufbau.
    4. Last but not least spielt der / die Dozentin eine wichtige Rolle. Schau Dir hierzu am besten die Website des/der Dozent/in an. Wie schreibt sie oder er? Ist Dir der Mensch sympathisch? Die Sympathie ist im Zusammenhang mit dem Lernen ein wichtiger Aspekt.
    Madeleine Dietrich hält eine Traurede mit einer schönen Landschaft im Hintergrund
    Bild: © Herzschrift

    Wie lange geht eine Ausbildung bei Dir?

    In der SCHÖNELIEBE Traurednerschule bekommen angehende Trauredner von mir das gesamte Basiswissen an die Hand. Im Kurs „Erfolgreiche Traurednerin werden“ spreche ich nicht nur über das Thema Rede, Zeremonie und Rituale. Mir ist ein perfekter Business Start wichtig und dafür ist es notwendig, auch die Hintergründe zu erfahren: Wie baue ich mein Business von Anfang an sinnvoll auf? Wie positioniere ich mich? Wie und wo finde ich meine Kunden? Welche Marketingkanäle gibt es? Woher bekomme ich die Bilder für meine Website und was ist so wichtig beim Thema Auswahl der Bilder? Diese Themen, gepaart mit vielen Praxisbeispielen machen meinen Kurs vielfältig.

    Ich biete 1- und 2-Tages-Seminare hier in München und auch Live Online an. Jeder von uns hat unterschiedliche Lernbedürfnisse, deshalb habe ich verschiedene Konzepte entworfen, um meinen Teilnehmern gerecht zu werden.

    von der Rede gerührtes Brautpaar - Braut trocknet sich die Tränen mit einem Taschentuch
    Bild: © Chris and Ruth

    Was sind die größten Fehler, die man bei einer Hochzeitsrede machen kann?

    Das ist eine sehr spannende Frage und hier scheiden sich sicher die Geister. Was der eine schön findet, findet die andere vielleicht nicht so schön. Vieles ist ehrlich gesagt auch Geschmacksache. Es gibt Redner, die beziehen in ihrer Rede die Gäste mit ein, andere wiederum nicht. Jeder hat da seinen eigenen Geschmack, ich ebenso. Diese Varianz unter uns Rednern ist auch gut so, denn genau das macht uns alle aus: kein Redner ist gleich.

    Bei allem Respekt vor den unterschiedlichen Stilen finde ich dennoch, dass man gewisse Fehler Redner/in bei einer Hochzeitsrede dringend vermeiden sollte:

    1. Über seine eigene Liebe innerhalb der Rede sprechen.
    2. Dem Brautpaar sagen, wie eine Ehe funktioniert.
    3. Gedichte und Zitate auswählen, die thematisch nicht zur Rede und dem Paar passen.
    4. Die komplette Rede über nur das Brautpaar ansprechen und die Gäste ausschließen.
    5. Respektlos über das Paar sprechen oder wertend urteilen.
    6. Monoton die Rede ablesen und keine Spannung im Körper haben.
    7. Sich hinter dem Brautpaar verstecken und leise nur für das Brautpaar reden.

    Titelbild: © Herzschrift

    Fotografen: www.cocogonserphotography.com, www.chrisandruth.com, www.herzschrift.de

    In unserer Podcast-Folge „Do’s und Don’ts bei Spielen und Hochzeitsreden“ geben Euch Svenja und Sarah nützliche Tipps rund um Hochzeitsreden:

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