Eine so große und besondere Feierlichkeit wie die Hochzeit kann eine teure Angelegenheit werden - eine Hochzeitsversicherung versichert Euch gegen bestimmte Risiken ab. Aber lohnt es sich auch wirklich? Wir verraten Euch, wann eine Hochzeitsversicherung wirklich sinnvoll ist und haben für Euch die wichtigsten Tipps!
So eine Hochzeitsfeier von der Location bis hin zur Deko ist nicht gerade günstig. Immerhin nehmen einige Paare auch einen Hochzeitskredit auf, um sich die besondere Feier besser leisten zu können. Daher kann es durchaus sinnvoll sein, eine Hochzeitsversicherung abzuschließen. So könnt Ihr Euch gegen unerwartete Ereignisse absichern, sodass nicht noch weitere Kosten auf Euch zukommen.
Die Leistungen einer Hochzeitsversicherung
Die Hochzeitsversicherung ist im Prinzip eine Rücktrittsversicherung, die Euch absichert, falls Ihr aus den unterschiedlichsten Gründen Eure Hochzeit verschieben, abbrechen oder gar absagen müsst. Allerdings gehören eine Trennung oder kalte Füße nicht dazu! Ihr müsst Euch schon sicher sein, dass Ihr einander auf jeden Fall heiraten möchtet.
Der Abschluss einer solchen Versicherung ist an sich bei jeder Art von Veranstaltung und Feierlichkeit möglich. Natürlich kann der Versicherungsschutz da ein wenig anders ausfallen als bei der Planung einer Hochzeit.
Diese Ereignisse und Situationen sind bei den meisten Anbietern Gründe, bei denen die Hochzeitsversicherung greift:
- Schwerwiegende, unvorhergesehene Erkrankung der Braut, des Bräutigams bzw. Lebenspartners oder eines engen Angehörigen (wie Eltern, Kinder, aber auch Stiefeltern und Stiefkinder)
- Unfall der Braut/des Bräutigams oder eines engen Verwandten, der mit einer Unfallverletzung einhergeht, die eine Teilnahme an der Veranstaltung nicht möglich macht
- Unerwarteter Tod der Braut/des Bräutigams oder einer Person aus dem engsten Familienkreis
- Schwangerschaftskomplikationen bei der Braut
- Unerwartete Schwangerschaft der Braut
- Verlust des Arbeitsplatzes (durch eine unerwartete betriebsbedingte Kündigung)
- Schaden an den Hochzeitsfeierlichkeiten durch Feuer, Explosion, Sturm, Blitz, Hochwasser oder einen Wasserrohrbruch
- Sachschaden am Eigentum des Brautpaars
- Insolvenz, Ausfall oder Überbuchung eines Dienstleisters Eurer Hochzeit
- Verlust oder Nichtlieferung des Kleids, der Trauringe etc.
Serviceleistungen der Hochzeitsversicherung
Diese Gründe können aber von Anbieter zu Anbieter auch unterschiedlich ausfallen. So bieten einige Versicherungen als Service-Leistung an, für Ersatz zu sorgen, wenn ein Dienstleister, wie zum Beispiel der Fotograf, ausfallen sollte. Bei anderen wiederum zählen auch die Trauzeugen zu engen Angehörigen und Ihr seid auch bei ihrem Ausfall versichert. Erkundigt Euch daher bei mehreren Versicherungen und besprecht die Versicherungsbedingungen, Leistungen und mögliche Versicherungsfälle.
Letztendlich übernimmt die Hochzeitsversicherung aber nicht die gesamten Kosten, die bei Eurer Feier entstanden sind, sondern die Stornokosten. Also die Gebühren, die bei einer Verschiebung bzw. Stornierung der Hochzeit anfallen, dazu zählen meistens:
- Die Stornokosten der Dienstleister - dazu gehören die Location, der Fotograf, das Catering, die Dekoration, Unterhaltungskünstler, das Hochzeitsauto und die Kinderbetreuung
- Die Reisekosten der Gäste und des Hochzeitspaars
- Die Übernachtungskosten der Hochzeitsgäste und des Brautpaars
Bei Schäden, die während der Hochzeitsfeier entstehen könnten, seid Ihr mit einer Hochzeitsversicherung nicht versichert - dafür müsstet Ihr eine Eventversicherung abschließen, die eine Absicherung gegen solche Risiken ist. Die Hochzeitsversicherung ist eine reine Rücktrittsversicherung.
Hochzeitsversicherung zu Zeiten von Corona
Die Corona-Pandemie erschwert die Planung einer Hochzeit noch zusätzlich. Es gelten regionale Kontaktbeschränkungen, die von den Behörden angewiesen wurden, sodass weniger Personen zusammenkommen dürfen. Zeitweise können Veranstaltungen wie Hochzeiten gar nicht stattfinden, da zu viele Personen aus unterschiedlichen Haushalten zusammenkommen. In dieser Situation greift die Hochzeitsversicherung meistens nicht, ABER: eine behördliche Anweisung ist im Prinzip eine "höhere Gewalt", die die Hochzeitsfeier unmöglich macht.
In so einem Fall seid Ihr nicht zu einer Zahlung bei Euren Vertragspartnern verpflichtet und könnt einen anderen Termin mit ihnen vereinbaren.
Wenn Ihr oder Eure Angehörigen nicht zur Hochzeit erscheinen könnt, weil Ihr Euch in Qusarantäne befindet oder weil Ihr positiv auf Covid-19 getestet wurdet, gilt dies bei den meisten Hochzeitsversicherungen als schwerwiegende Erkrankung. In diesem Fall wärt Ihr also versichert.
Wann sollte eine Versicherung für die Hochzeit abgeschlossen werden?
Die Hochzeitsversicherung könnt Ihr in den meisten Fällen bis spätestens 30 Tage vor Eurer Hochzeit abschließen. Allerdings solltet Ihr Euch möglichst früher über eine Hochzeitsversicherung informieren und diese abschließen. Denn es kann auch schon zu einem früheren Zeitpunkt einen Anlass zur Absage oder Verschiebung der Hochzeit geben und so seid Ihr dann rechtzeitig abgesichert und habt einen ausreichenden Schutz vor weiteren Kosten.
Die Kosten einer Hochzeitsversicherung
Wenn Ihr Eure Hochzeit versichern möchtet, müsst Ihr selbstverständlich auch die entsprechenden Kosten kennen. Diese richten sich nach dem Preis der zu versichernden Hochzeit, also wie hoch die sogenannte Versicherungssumme ist. Kleine und günstige Feiern könnt Ihr bereits ab 50 Euro versichern lassen und das meistens ohne Selbstbehalt. Bei einer Versicherungssumme von bis zu 25.000 Euro müsst Ihr rund 500 Euro für die Versicherung einplanen.
Wenn Eure Hochzeit teurer ist, ist diese natürlich auch durch eine Versicherung versicherbar. Dafür könnt Ihr Euch bei den bekannten Anbietern wie Allianz, Hansemerkur usw. individuelle Angebote einholen, was generell vor einem Versicherungsabschluss nur zu empfehlen ist.
Lohnt sich eine Hochzeitsversicherung?
Ob es sinnvoll ist, die eigene Hochzeit inklusive Feier versichern zu lassen, ist eine ganz individuelle Frage und hängt von mehreren Faktoren ab:
- Der Preis Eurer Hochzeit und Euer Budget: Wie viel Geld habt Ihr bereits für Eure Hochzeit ausgegeben und mit wie viel müsst Ihr am Ende rechnen? Würden Euch die Stornokosten im Falle einer Verschiebung oder Absage in eine finanzielle Misslage bringen?
- Die Stornierungsgebühren bei Euren Dienstleistern: Lest die Verträge sorgfältig durch und prüft wie hoch die Stornokosten insgesamt wären.
- Risikopersonen und riskante Berufe: Leiden Personen aus Eurem engsten Familienkreis an irgendwelchen Erkrankungen oder sogar chronischen Krankheiten? Oder arbeiten sie oder vielleicht jemand von Euch in einem riskanten Beruf?
Wägt vorsichtig ab, lest Euch die Versicherungsbedingungen mehrerer Anbieter sorgfältig durch und entscheidet dann, ob Ihr Eure Hochzeit versichert. Eine Versicherung ist keine Pflicht, aber Ihr könnt sicherlich beruhigter schlafen, wenn Ihr wisst, dass Ihr im Notfall versichert seid. So kann Eurer Traumhochzeit nichts mehr im Wege stehen und Ihr könnt Euch auf den schönsten Tag in Eurem Leben freuen!
Falls Ihr noch mehr Tipps zur Organisation eurer Hochzeit braucht schaut doch mal bei unserem Artikel zum Thema Hochzeitsplanung vorbei!
Titelbild: © Bring me somewhere nice