Hochzeitsrituale – 40+ Ideen für die schönsten Rituale zur Hochzeit

Hochzeitsrituale zur Trauung sind beliebt und haben eine lange Tradition. Sie unterscheiden sich etwas von Land zu Land. Manchmal vermischen sie sich sogar interkulturell.

Hochzeitsrituale sind die ideale Gelegenheit, sich bei der Hochzeit gemeinsam und gegenseitig ein einzigartiges Versprechen zu geben. Sie sind symbolisch, romantisch und reißen emotional mit.

Mit einem Hochzeitsritual gebt Ihr allen da draußen, ganz besonders den Gästen Eurer Hochzeit, ein starkes Symbol, wie ernst es Euch miteinander ist. Apropos Tradition: Bei kaum einem anderen Anlass legen die Menschen so viel Wert aufs Brauchtum wie bei einer Trauung.

Heiraten ist eben etwas Einzigartiges. Das drückt sich zum Beispiel durch Hochzeitsrituale ganz eindeutig aus. In diesem Artikel möchten wir Euch einen Überblick geben, welche Ideen unter den Ritualen zur Hochzeit besonders beliebt sind. Vielleicht ist ja auch eine Inspiration für Euch dabei!

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    Am meisten Auswahl bieten Rituale für freie Trauungen
    Am meisten Auswahl bieten Rituale für freie Trauungen | Foto: © Katarina Fedora

    Hochzeitsrituale gibt es der Definition nach folglich eine gigantische Menge. Es ist nicht leicht, da noch den Überblick zu behalten. Rituale, die das Brautpaar beim Standesamt liebt. Rituale, die traditionell bei einer konfessionellen Hochzeit in der Kirche gerne vollzogen werden. Oder Rituale, die eine lokale oder regionale Verwurzelung leben.

    Rituale sind auf jeder Hochzeit ganz besondere Momente. Sie setzen starke Zeichen und brechen zugleich das Eis. Gute Rituale bleiben länger in Erinnerung.

    Vor allem sind Hochzeitsrituale für freie Trauungen ein wahres Eldorado. Bei der freien Trauung hat das Thema Rituale zur Hochzeit wohl sogar den größten Stellenwert. Nirgendwo werden mehr und vor allem vielfältigere Traurituale durchgeführt als bei freien Trauungen. Deshalb liegt der inhaltliche Fokus in diesem Artikel auch auf Ideen und Tipps für Hochzeitsrituale zur freien Trauung!

    Der Junggesellenabschied ist ein Klassiker unter den Ritualen vor der Hochzeit
    Der Junggesellenabschied ist ein Klassiker unter den Ritualen vor der Hochzeit

    Hochzeitsrituale vor der Trauung: 2 echte Klassiker

    Ganz gleich, ob Ihr Eure Eheschließung nach dem obligatorischen Besuch beim Standesamt nochmals konfessionell in der Kirche vollzieht oder auch bei einer freien Trauung. Die ersten Rituale feiern viele Brautpaare bereits vor der eigentlichen Trauung.

    Wenn sich der große Tag endlich nähert, strukturieren einige dieser schönen Rituale den Ablauf bis dahin ganz wunderbar. Diese Rituale sind der Form nach zwar keine eigentlichen Traurituale. Es sind aber Traditionen, auf die kaum ein Paar verzichten mag. Ergo sind es Hochzeitsrituale.

    Nach Meinung unserer Experten sind vor allem die folgenden Rituale für fast jedes Brautpaar alternativlos:

    1. Polterabend: Scherben bringen Glück. Deshalb ist es für viele Brautpaare unerlässlich, am Abend vor der Hochzeit einen Polterabend zu feiern. Der Lärm und das Poltern sollen die bösen Geister vertreiben. Das garantiert angeblich einen glücklichen Start ins Eheleben.
    2. Junggesellenabschied: Ulkige Spiele, witzige Herausforderungen und viel Alkohol, um ein letztes Mal das Single-Dasein vor der Hochzeit gemeinsam mit Freunden zu feiern. Noch ein allerletztes Mal so richtig ausgelassen auf den Putz hauen, bevor das brave Eheleben startet. Das macht im Wesentlichen das Ritual vom Junggesellenabschied aus.
    Der Hochzeitskuss, ein schönes Ritual… auch beim Standesamt
    Der Hochzeitskuss, ein schönes Ritual… auch beim Standesamt | Foto: © Vasil Bituni
    MC LP

    Rituale Standesamt: 4 gebräuchliche Traditionen

    Die Hochzeitsrituale vor dem Standesamt zählen zu den ersten Ritualen, die echte Traurituale sind. Anders als die Rituale vor oder nach der Hochzeit, geht es bei Ihnen darum, der Partnerin oder dem Partner zu zeigen, wie wichtig der Anlass den Brautleuten ist. Die meisten dieser Rituale sind bei der Eheschließung auf dem Standesamt problemlos umzusetzen.

    Viele dieser Rituale gehören sogar fest zur Zeremonie dazu. Es wäre eher seltsam, auf einige von ihnen zu verzichten! Auf manche könnt Ihr noch nicht einmal verzichten, selbst wenn Ihr wollt. Sie sind fester Bestandteil einer standesamtlichen Eheschließung. Besprecht Eure Ideen und Sonderwünsche deshalb nach Möglichkeit am besten vorher mit dem Standesbeamten.

    Die Standard Traurituale auf dem Standesamt sind zumindest:

    1. Ja-Wort: Nachdem der Standesbeamte seine Rede zum Brautpaar gehalten hat, fragt er beide, ob sie miteinander in den Stand der Ehe treten möchten. Das müssen sie vor dem Gesetzt dann zwingend bejahen, wenn die Eheschließung rechtskräftig werden soll. Das ist also eines dieser Rituale, auf die man gar nicht verzichten kann.
    2. Ringe tauschen: Nicht obligatorisch zwingend vorgeschrieben, aber traditionell ebenso fest verankert ist auch der Tausch der Eheringe beim Standesamt. Die Braut steckt dem Bräutigam seinen Ring an, der Bräutigam wiederum seiner künftigen Gattin den ihren.
    3. Hochzeitskuss: Hat der Beamte die Eheschließung vollzogen, sind die Ja-Worte gesprochen und die Ringe getauscht, folgt in der Regel dieses Ritual. Wie der Tausch der Ringe ist dieses Ritual zwar nicht obligatorisch unbedingt erforderlich für die Gültigkeit der Eheschließung. Aber kaum ein Paar lässt sich diesen Moment nehmen. Es geht immerhin um eine Heirat aus Liebe!
    4. Eheurkunde (früher Heiratsurkunde): Wiederum zwingend notwendig und vorgeschrieben ist allerdings, dass der Standesbeamte die vollzogene Eheschließung in der Eheurkunde kraft seines Amtes bezeugen muss. Ohne Eheurkunde ist keine Heirat rechtsgültig.
    TIPP
    Nochmals zur Erinnerung und Verdeutlichung: Nicht jedes Hochzeitsritual ist ein Trauritual. Umgekehrt sind aber alle Traurituale stets Hochzeitsrituale. Dieser kleine, aber feine Unterschied ist einer der wichtigen Tipps am Rande!
    Kirchliche Hochzeit, kirchliche Rituale
    Kirchliche Hochzeit, kirchliche Rituale | Foto: © Enns Fotografie

    Kirchliche Hochzeitsrituale: 5 christliche Beispiele

    Hochzeitsrituale in der Kirche sind oft schon eher eindeutig Traurituale. Stehen die Brautleute vor dem Altar, wie es ja auch das landläufige Sprichwort besagt, geht es schließlich um die Eheschließung vor Gott. Die kirchliche Ehe ist heilig! Das ist nicht nur ein Bonmot. Das ist Fakt. Kirchliche Hochzeitsrituale sind vielen gläubigen Brautpaaren deshalb ganz besonders wichtig.

    Ihre Liebe vor Gott zur Ehe zusammenzuführen und diese Verbindung durch Gott bezeugen zu lassen, ist für viele gläubige Menschen emotional sogar die eigentlich wichtigere Hochzeit als die vorm Standesamt. Die eine Trauung ist halt rechtlich notwendig. Die andere Trauung aber ist für das Herz und die Gemeinschaft entscheidend.

    Zu den klassischen Trauritualen in der christlichen Kirche zählen:

    1. Glocken läuten: Anders als bei einer standesamtlichen oder freien Trauung ist eine Hochzeit in der Kirche schon eine halbe Stunde vorher laut und original zu hören. Die Glocken läuten nämlich und rufen alle Gäste dazu auf, sich rechtzeitig im Kirchenstuhl einzufinden.
    2. Einzug der Braut: Ist der Moment der Trauung gekommen, wird die Braut vom Brautvater in die Kirche geführt. Dort übergibt der sie vor dem Altar an ihren künftigen Ehemann, der bereits mit seinem Trauzeugen (und zusammen mit den Gästen freilich) auf sie wartet. Zusammen tritt das glückliche Paar dann vor den Pfarrer, Priester oder Pastor.
    3. Lesungen und Lieder: Sowohl in evangelischen als auch in katholischen Gemeinden folgt nun die Begrüßung durch den Pfarrer. Er verliest ausgewählte Bibeltexte und stimmt auf die Trauung ein. Zwischendurch ermuntert er die Gemeinde zum Singen heiliger Lieder.
    4. Traurede und Predigt: Ist die Zeit gekommen, verliest der Pfarrer die Traurede und stimmt eine Predigt für das heiratende Paar an. Dabei richtet er für gewöhnlich immer auch noch ein paar individuelle und persönliche Worte an das Brautpaar.
    5. Traubekenntnis und Ringtausch: Die Höhepunkte jeder kirchlichen Hochzeit sind schließlich das Traubekenntnis und der Tausch der Ringe. Stimmen beide Erschienenen dem Traubekenntnis vor Gott zu, dürfen sie die Ringe tauschen und sind ab dann vor dem Herrn miteinander verheiratet.
    6. Segnung und Fürbitten: Nach der kirchlichen Vermählung spricht der Pfarrer im Allgemeinen noch einen Segen für das Brautpaar. Zudem dürfen die dazu bestimmten Gäste ihre christlichen Fürbitten und besten Wünsche für das Paar vortragen.
    7. Auszug aus der Kirche: Anders als beim Eintreten verlässt die Hochzeitsgemeinde die Kirche zuerst. Draußen vor der Kirche empfangen die Gäste das Brautpaar mit tosendem Applaus. Je lokaler Tradition kann das alternativ auch mit einem Regen aus Blüten, Reis oder Geldmünzen einhergehen.

    Hochzeitsrituale Freie Trauung: 23 top Ideen und Tipps

    Die Hochzeitsrituale für eine freie Trauung sind zu 100 Prozent reine Traurituale. Da die freie Trauung „nur“ eine zeremonielle Ergänzung zur Trauung im Standesamt ist und auch anders als die kirchliche Hochzeit weder rechtliche noch kirchenrechtliche Bedeutung hat, haben sich bei der freien Hochzeitsform unzweifelhaft die meisten Traurituale herausgebildet.

    Die Anzahl der Traurituale für eine freie Trauung tendiert – nun ja, gelinde gesagt – gegen unendlich. Jedes freie Ritual, dass die Heiratenden gerne durchführen möchten, um sich ihren Bund der Liebe zu bezeugen, dürfen sie durchführen. Allerdings haben sich auch bei dieser Form der Hochzeitsfeier einige Ideen gefestigt, die gerne immer wieder aufgegriffen werden.

    Die schönsten und beliebtesten Ideen für Traurituale bei einer freien Trauung (von A-Z):

    1) Action Painting: Mit einem sog. Laufbild erschafft Ihr während der freien Trauung ein echtes Kunstwerk. Stellt eine Leinwand im Keilrahmen auf eine gute Abdeckung. Dann lasst abwechseln Acryl-Farben aus kleinen Bechern nach Wunsch darüber laufen. Das Muster ist allein Euer Muster! Später könnt Ihr das getrocknete Bild als Deko schön in die gute Stube hängen.

    2) Baum pflanzen: Ein wunderschöner Brauch bei der Trauung im eigenen Garten kann die rituelle Baumpflanzung sein. Ein Hochzeitsritual wie dieses symbolisiert, dass Ihr bei der Hochzeit den Keim für etwas gelegt habt, das noch viel größer werden wird. Lasst den Baum mit der Liebe und der Jahre Eurer Ehe immer größer wachsen!

    3) Besensprung: Eine schöne aktive Erinnerung ist auch der Besensprung. Das spirituelle Trauritual, das ursprünglich aus Afrika stammt, symbolisiert Reinheit und Ordnung. Springt dafür während der Zeremonie gemeinsam über einen schönen Hexenbesen. So versprecht Ihr Euch gegenseitig, Heim und Herd schön sauber und frei von bösen Geistern zu halten.

    4) Branding: Brandzeichen haben seit jeher eine tiefe symbolische Bedeutung. Nach dem Ja-Wort könnt Ihr Euer gemeinsames Eheglück mit solch einem Branding besiegeln. Lasst vorher zum Beispiel ein entsprechendes Brandeisen mit Euren Initialen und dem Datum der Hochzeit anfertigen. Bei der Zeremonie wird dieses in der Glut erhitzt. Anschließend brennt Ihr das Zeichen Eurer Liebe in ein Stück Holz ein.

    5) Brautpaarbecher oder Brautbecher: Der Nürnberger Brautbecher aus Zinn ist ein uraltes fränkisches Hochzeitsritual. Der spezielle Becher besitzt zwei Füllkrüge, einen großen und frei schwingenden für den Herrn, einen kleinen und festen für die Dame. Trinken die zwei Heiratenden während der Zeremonie gemeinsam und gleichzeitig den Becher aus, ist ihre Ehe durch Glück, Treue und Harmonie gesegnet.

    6) Eidstein: Dieses keltische Ritual hat besonders starke Symbolkraft und ist zudem besonders simpel durchzuführen. Lasst Euch dafür einen mystischen Stein aus Irland kommen und platziert ihn einfach auf einen kleinen Sockel. Während Ihr Euch dann beispielsweise Eure Eheversprechen gebt, haltet Ihr beide den Stein fest. Er saugt Eure Versprechen auf. Sie sind dann quasi „in Stein gemeißelt“.

    7) Friedenskiste oder Streitkiste: Mit diesem Hochzeitsritual sorgt Ihr schonmal für schwerere Zeiten vor. Überlegt Euch, was Euch bei einem künftigen Streit am besten wieder beruhigen könnte. Packt all das publikumswirksam in eine hübsche Kiste und nagelt diese gemeinsam zu. Gibt’s später wirklich mal dicke Luft, hilft es bestimmt, sich an die schöne Zeit der Hochzeit zu erinnern und die Friedenskiste zusammen zu öffnen.

    8) Handfasting: Dieses einmal mehr keltische Ritual hat ebenfalls tiefe spirituelle Bedeutung. Eigentlich ist es eine Knotenzeremonie, deshalb auch Handfasting genannt. Dabei legt Ihr beim Ja-Wort oder Eheversprechen die Hände ineinander und einer der Trauzeugen schlingt ein verziertes Band um Eure Hände. Das Band fürs Handfasting wählt Ihr am besten in Euren Hochzeitsfarben. Es ist sozusagen das Band Eurer Liebe oder der Bund Eurer Ehe!

    9) Hochzeitsbrot: Das Hochzeitsbrot ist ein lustiges und zugleich tiefsinniges Ritual. Ihr knetet bei der Zeremonie miteinander ein Geldstück in einen Teig, der dann in der Küche der Location zum Brot gebacken wird. Beim Hochzeitsschmaus später wird das frische Brot unter den Eltern und Trauzeugen geteilt. Motto: Finde die Münze! Wer das Geldstück findet, ist auf ewig dazu verpflichtet, Euch in schweren finanziellen Zeiten besonders gut beizustehen.

    10) Hochzeitskerze bzw. Traukerze: Bei diesem Hochzeitsritual könnt Ihr zusammen das Licht Eurer Hochzeitskerze bzw. Traukerze entzünden. Sie steht sozusagen als Symbol für das Feuer Eurer Liebe. An späteren Hochzeitstagen, ganz besonders an runden, könnt Ihr dieses schöne Ritual dann jeweils wiederholen und die Kerze erneut entzünden.

    11) Hochzeitsfeuer: Wenn das Feuer der Liebe in Euch nicht nur glüht, sondern wahrlich lodert, reicht Euch eine Hochzeitskerze vielleicht nicht aus? Dann entzündet doch einfach die Flamme bzw. das Flammenmeer Eurer Liebe in einer dekorativ außergewöhnlichen Feuerschale! Dieses Feuer könnt Ihr jedoch nicht aufbewahren wie eine Hochzeitskerze.

    12) Hochzeitsflechten: Das Band der Liebe ist auch hier Programm. Das Hochzeitsflechten ist ein weiteres der schönsten Elemente mit tiefer spiritueller Bedeutung. Hier verknotet Ihr nicht nur das Band Eurer Liebe. Hier flechtet Ihr es sogar selbst. Dafür braucht Ihr nur drei Schnüre (jeweils eine für die Braut, für den Bräutigam und für Euer künftiges Kind), die Ihr gemeinsam zusammenflechtet. Dieser Brauch soll Glaube, Liebe und Hoffnung stärken.

    13) Hochzeitsknoten: Ein fester Knoten lässt sich nur schwer wieder lösen. Diese Tradition ähnelt dem Handfasting oder Hochzeitsflechten. Sie symbolisiert im Wesentlichen auch dieselben guten Wünsche. Sie ist allerdings handwerklich noch leichter umzusetzen. Denn Ihr müsst nur den schönsten Knoten miteinander knoten und fest zuziehen. Je fester und stabiler der Knoten ist, desto fester und stabiler wird die so besiegelte Ehe halten.

    14) Hochzeitsurkunde: Was spricht eigentlich dagegen, dass sich auf Eurer freien Hochzeitsurkunde nicht alle Gäste als Zeugen verewigen dürfen? Richtig: Nichts! Anstatt der offiziellen Urkunden von Staat oder Kirche habt Ihr dabei allen möglichen Spielraum bei der Gestaltung. Besiegelt den Bund Eurer Ehe zusammen mit all Euren Lieben!

    15) Grundsteinlegung: Legt bei der Zeremonie in der Tat den Grundstein für Eure Ehe! Am besten, stablisten und wetterfestesten geht das mit einer Tafel aus Beton. In eine noch geradeso flüssige Betonmasse presst Ihr während der Trauung Eure Hände. Später könnt Ihr diese Platte mit den zwei Abdrücken sogar als Grundstein für Euren Hausbau verwenden. Oder Ihr gebt dem schönen „Grundstein“ einfach einen Ehrenplatz im Garten.

    16) Liebesbriefe: Tief romantisch und zauberhaft emotional sind solche Hochzeitsrituale wie gegenseitige Liebesbriefe. Jeder schreibt zum Beispiel als Eheversprechen einen schönen Liebesbrief und beide lesen sich diese Briefe dann während der Trauzeremonie vor. Später geben beide Zeitzeugen-Dokumente als Bild unter Glas gerahmt eine bezaubernde Erinnerung und Deko an der Wand im Wohnzimmer ab.

    17) Pflanzritual: Es muss ja nicht gleich ein ganzer Baum sein, vor allem dann nicht, wenn man nicht im eigenen Garten heiratet. Gemeinsam eine schöne Pflanze einzutopfen, symbolisiert ebenso, dass Ihr bei der Hochzeit den Keim für etwas Großes gelegt habt. Etwas, das noch viel größer werden wird. Hegt und pflegt die Pflanze nach bestem Wissen und Gewissen. Lasst sie mit Liebe lange Zeit gedeihen!

    18) Rituelle Waschung: Sich gegenseitig bei der Zeremonie die Hände oder Füße zu waschen, hat für viele Kulturen eine starke emotionale Bedeutung. Sogar aus verschiedenen biblischen Überlieferungen ist dieses Ritual gut bekannt. Denn Wasser steht als Symbol für das Leben und den Anfang. Es geht dabei auch um vielmehr als nur um Reinlichkeit. Habt Ihr schon mal jemand anderem die Füße oder Hände gewaschen? Fühlt sich ganz anders an, als wenn man es selbst macht. Es ist und bleibt ein tiefer spiritueller Akt.

    19) Sandzeremonie: Bei diesem Ritual schütten Braut und Bräutigam abwechselnd Sand in verschiedenen Farben in eine Vase oder ein Herz aus Glas. Das einmalige Muster, das dabei im Glasgefäß entsteht, versinnbildlicht das Muster Eurer Hochzeit. Das Gefäß aus Glas oder ein schönes Bild davon, damit sich das Muster nie wieder verändert, könnt Ihr später zuhause aufstellen oder das Foto davon an die Wand hängen. Tolle Erinnerung, tolle Deko!

    20) Scherbenglück: Vom Ritual des Polterabends ist Euch der Sinn des Zerdepperns von Keramik, Ton oder Glas sicherlich schon bekannt. Damit vertreibt Ihr die bösen Geister und die guten Wünsche finden Euch leichter. Das könnt Ihr zeremoniell durchaus gerne auch als Trau-Ritual durchführen. Alleine oder zusammen mit Euren Gästen. Werft heute mit Freude Geschirr kaputt, damit Euch in Zukunft nichts kaputt macht.

    21) Schutzkreis oder Traukreis: Der Kreis ist ein uraltes Symbol von Vollständigkeit, Ordnung und Schutz. Egal, ob Steine, Blüten oder Kräuter – bildet daraus gerne einen schönen Schutzkreis, in den Ihr während der Traurede und des Ja-Worts hineinsteigt. Oder lasst diesen Schutzkreis durch Eure Lieben bilden, die sich dazu an den Händen halten. Dann wäre es ein Traukreis und ein tolles emotionales Ritual für alle!

    22) Wunschbaum: Ein Wunschbaum bei der Hochzeit ist wirklich eine entzückende Idee. Als Ritual könntet Ihr Eure größten Wünsche für die gemeinsame Ehe jeweils auf einen Zettel schreiben und daran hängen. Später, wenn die eigentliche Trauzeremonie vorbei ist, könnten dann zudem noch alle Gäste ihre guten Wünsche für Eure Ehe dazu hängen. So gibt der Wunschbaum on top sogar noch eine geniale Hochzeitsdeko ab.

    23) Zeitkapsel: Legt gemeinsam ein paar Sachen mit emotionaler Bedeutung oder großem Symbolcharakter für Euch in eine nette Zeitkapsel. Dann enthält sie auf ewig alle schönen Erinnerungen an Euren großen Tag. Auch auf diesen Brauch könnt Ihr zu späteren Anlässen, wie an Hochzeitstagen oder zur Geburt eines Kindes, wunderbar zurückgreifen. Mit Erinnerungen aus einer Zeitkapsel bleiben alte Gefühle länger frisch.

    Evergreen unter den Klassikern nach der Trauung: Braut über die Schwelle tragen!
    Evergreen unter den Klassikern nach der Trauung: Braut über die Schwelle tragen!

    Hochzeitsrituale nach der Trauung: 6 tolle Evergreens

    Nach der Trauung ist vor der Party! Die Feier zur Hochzeit und vor allem der Übergang zu dieser (vom zeremoniellen Teil) ist fester Teil jeder Hochzeit. Das macht sich auch an vielen Hochzeitsritualen nach der eigentlichen Trauung bemerkbar.

    Von den spezifischen Trauritualen schwenken wir damit wieder zurück zu den allgemeinen Hochzeitsritualen. Außergewöhnliche Ideen sind natürlich auch an dieser Stelle möglich. Normalerweise greifen die meisten Paare in Deutschland aber lieber auf altbewährte Tipps zurück.

    Nach Meinung unserer Experten sind die schönsten Rituale nach der Trauung:

    1. Braut über die Schwelle tragen: Wenn der Bräutigam aus der Kirche tritt und die Braut über die Schwelle trägt, jubeln die Gäste. Gleiches gilt freilich ebenso für das Tragen der Braut über die Schwelle zur Hochzeitslocation oder über die vom eigenen Zuhause. Am Hochzeitstag sollten Bräute gut und sicher über alle Schwellen getragen werden. Schließlich hat das Paar eine Schwelle in eine neue Lebensphase überschritten.
    2. Spalier stehen: Im Kontext des Eintritts in ein neues Leben steht auch dieses Hochzeitsritual. Familie, Trauzeugen, Freunde, Kollegen – alle Gäste bilden ein Spalier, einen Tunnel aus Menschen und empfangen die zwei Glücklichen beim Heraustreten aus Kirche oder Standesamt damit geschützt und freudig in ihrer neuen Lebensphase.
    3. Brautstrauß werfen: Der Brauch des Werfens vom Brautstrauß bedeutet pure Verheißung. Denn die Frau unter den Gästen, die den Strauß fängt, wird als Nächstes dran sein mit dem Heiraten. So sagt diese Tradition, die ursprünglich aus den USA stammt. Bei diesem Ritual winkt das Schicksal ganz dolle mit dem Zaunspfahl.
    4. Hochzeitstanz: Früher war der Tanz zur Eröffnung einer Hochzeitsfeier ein ungeschriebenes Gesetz. Dieser Tanz gehört allein dem Brautpaar. Für viele ist diese Tradition heute immer noch eine schöne Pflicht. Gemeinhin nehmen viele moderne „Seltentänzer“ zu diesem Anlass vorher sogar extra Tanzstunden bei einem entsprechenden Dienstleister (Tanzschule).
    5. Hochzeitstorte: Das Anschneiden der Hochzeitstorte ist einer der vielen Höhepunkte jeder Hochzeitsfeier. Kulinarisch sollte die Torte möglichst viele Gäste überzeugen. Aber vor allem gilt, dass sie optisch richtig was hermachen muss. Die Hochzeitstorte ist schließlich nicht nur zum Vernaschen da, sondern auch ein beliebtes Motiv für Hochzeitsfotos.
    6. Hochzeitsspiele spielen: Hochzeitsspiele gehören fest zum Programm nahezu jeder Hochzeit. Hochzeitsspiele machen Spaß, sind unterhaltsam und kurbeln die Stimmung an. Für gewöhnlich wird diese tolle Tradition von den Trauzeugen organisiert. Nicht selten müssen sich die Braut und der Bräutigam dabei lustig ein bisschen „testen“ lassen.
    Das Ritual „Braut aufwecken“ nervt
    Das Ritual „Braut aufwecken“ nervt

    Noch Fragen? 3 praktische Antworten zu Hochzeitsritualen!

    Ihr habt alle Ideen, Tipps und Hinweise zu Hochzeitsritualen in Euch aufgesogen? Ein paar Antworten und Inspirationen konntet Ihr daraus auch schon für Eure Hochzeitsplanung mitnehmen? Dennoch sind bei Euch noch Fragen offengeblieben? Dann können Euch unsere Experten in diesem Abschnitt von unserem Ratgeber Artikel bestimmt noch ein paar nützliche Antworten mehr geben.

    Welches berühmte Hochzeitsritual ist aus England nach Deutschland gekommen?

    Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues und einen Glückspfennig soll die Braut am Hochzeitstag tragen. Kennt Ihr diesen berühmten Brauch? Der ist aus England nach Deutschland gekommen. Er geht auf einen alten englischen Reim zurück. Im Original heißt es nämlich: „Something old, something new, something borrowed, something blue and a sixpence in your shoe”.

    Was ist ein wirklich praktisches Hochzeitsritual?

    „Aus einem Brautkleid wird später mal ein Taufkleid.“ So lautet ein bekanntes Ritual in Deutschland. Da lohnt es sich doch, das eigene Hochzeitskleid lange genug aufzuheben. Zur Umsetzung dieses Rituals benötigt Ihr freilich etwas handwerkliches Geschick beim Nähen bzw. Umnähen. Oder Ihr kennt jemanden, der das kann. Wir finden: ein wirklich praktisches Ritual!

    Welches Hochzeitsritual nervt?

    Eine Hochzeit ist so schon aufregend genug. Viele Bräute und Bräutigame haben ohnehin schon ein Schlafdefizit aus den Wochen zuvor. Das alte Hochzeitsritual vom „Braut aufwecken“ nervt deshalb viele Menschen nur noch. Also liebe Freunde: Lasst die beiden vor der Hochzeit lieber schlafen! Macht nicht schon zu früher Stunde am Hochzeitstag groben Radau vor dem Haus der beiden.

    Titelbild: © Weddings by Tim

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