Indien ist ein großes Land, das viele verschiedene Religionen und Traditionen beheimatet. Eine traditionelle im Norden wird wahrscheinlich mit ganz anderen Riten gefeiert als eine Hochzeit im Süden. Vor allem die Religionszugehörigkeit spielt eine große Rolle bei der Art der Feier.
Wir haben einer hinduistischen Hochzeitszeremonie in Hyderabad am Südzipfels Indiens beigewohnt und die wichtigsten Bräuche bei der Hochzeitsfeier für Sie notiert:
Heiraten in Indien - Rituale
Eine Hochzeit in Indien ist mit vielen Riten verbunden. Das sogenannte „mehendi mehendi“, also das traditionelle Bemalen der Hände, ist nur eines davon. Auch eine Reinigungs Zeremonie, bei der Braut und Bräutigam mit Ghee eingerieben und mit Kurkuma bestreut werden, gehören zu den Ritualen vor der großen Hochzeit.
Mehendi Mehendi
(auch Mehndi) nennt man das Bemalen der Hände von Braut und weiblichen Gästen mit Henna auf der Hochzeitsfeier. Die ornamentalen Zeichnungen halten, nach dem die Farbe einmal eingetrocknet ist und dann abgespült wurde mehrere Wochen. Das dient nicht nur als Körperschmuck, sondern soll der Braut nach der Hochzeitsfeier auch Glück bringen.!
Reinigungs-Zeremonie !
Braut und Bräutigam werden vor der Hochzeitsfeier dabei getrennt, jeweils im Haus ihrer Eltern von Verwandten und Freunden mit Ghee (ähnlich wie Butterschmalz) eingerieben und dann mit Kurkuma (auch bekannt als Gelbwurz oder Tumerik) bestäubt. Anschließend wird alles mit warmen Wasser abgewaschen. Dieses Ritual ist ein Zeichen der Liebe und soll selbige nach der Trauung wachsen lassen.
Die Zeremonie der Braut wird nur im kleinen Kreis abgehalten, da Salbung und Waschung sehr intim sind.
Am Hochzeitstag
Vivaha Vivaha ist ein Hindu-Brauch, der während der Hochzeitsfeier in Sanskrit vorgeführt wird. Vivaha feiert die vier Lebensphasen: Brahmachari (bedeutet ‚ Schüler’), Grihastha (bedeutet ‚ Haushalter’), Vanaprastha (bedeutet‚ in die Waldeinsamkeit Gehender’) und Sannyasi (bedeutet ‚der Erleuchtung Suchende’).
Mit der Hochzeit und der Trauung erreicht das Brautpaar die zweite Lebensphase – Vivaha.
Führung des Bräutigam zur Hochzeit
Normalerweise wird der Bräutigam auf einem geschmückten Elefanten oder Pferd zur Trauungszeremonie gebracht. Im modernen Indien benutzt man mittlerweile aber auch geschmückte Autos.
Aarathi – Lichtsegen für den Bräutigam
Aarathi ist ein Lichtsegen des hinduistischen Glaubens. Dabei wird ein mit Ghee getränktes Stück Stoff auf einer Schale entzündet und auf dem Altar den Göttern zur Ehre gereicht. Bei einer Hochzeitszeremonie benutzen Familie und Freunde der Braut Aarathi, um den Bräutigam und seine Familie mit dem Segen des Lichtes Willkommen zu heißen.
Ganapathi Puja
Ganapathi ist ein weiterer Name Ganeshas, dem elefantenköpfigen, höchsten Gott des Hinduismus. Ganapathie Puja ist ein spezielles Gebet, dass bei Hindu-Hochzeiten gesprochen wird. Zusätzlich ruft der Bräutigam die neun Planeten an, um sie um ihren Segen für die Ehe zu bitten.
Kanyadanam
Der Brautvater übergibt seine Tochter in dieser Zeremonie dem Bräutigam. Der Vater legt die Hände des Brautpaares über einem Krug zusammen, umwickelt sie mit einer Blütengirlande und einem roten Tuch, segnet sie mit Wasser (optimalerweise aus dem Ganges) und betet um den Beistand Gottes. Er ruft den Namen Ganeshas und dann den Namen Kamas, dem Gott der Liebe. Später verknoten Frauen den Sari der Braut mit dem Schultertuch des Bräutigams als Zeichen der ehelichen Verbindung zusammen. Die beiden sind nun mit einander verknüpft, für immer verbunden.
Muhurtham
Die Braut und der Bräutigam geben sich gegenseitig Kreuzkümmelsamen und Jaggery (traditionell unraffinierter Rohrzucker) auf den Kopf, um die höchste Energie zu aktivieren. Die Mitte des Kopfes ist der Haupt-Energie-Punkt des Körpers und die Stätte des obersten Gottes.
Mangalya Dharana
Der Bräutigam bindet den „mangalsutra“, einen gesegneten glücksbringenden Faden, mit drei Knoten um den Hals der Braut. Die drei Knoten symbolisieren den Segen der drei heiligen Hindugötter – Brahma, Vishnu und Maheshwara. Dazu spricht der Bräutigam: „Mit diesem Ornament, heirate ich dich, als Unterstützung meines Lebens. Wir werden Freunde sein und gemeinsam die vier Ziele des Lebens, Dharna (die Rechtschaffenheit), Artha (Reichtum), Kaama (die Liebe & Familie) und Moksha (die Geistig-Bewusstwerdung) vollbringen.“
Talambraalu
Braut und Bräutigam gießen sich gegenseitig gesegneten Reis über den Kopf als göttliches Symbol für Gesundheit, Glück, Reichtum und Familienglück. Danach tauschen sie Blumengirlanden miteinander aus.
Aashirwad Familie und Freunde
über das Brautpaar als Segen für eine gesunde und glückliche Ehe.
SUCHST DU HOCHZEITSDIENSTLEISTER?