Standesamtliche Hochzeit: Ratgeber für alle Brautpaare

Der große Tag steht an – Ihr gebt Euch das Ja Wort! Doch ganz trivial ist der Gang zum Standesamt sicherlich nicht – es gibt im Vorfeld so einige Dinge für Euch vorzubereiten und zu planen, damit der Tag unvergesslich wird und Ihr standesamtlich heiraten könnt. Hilfreiche Tipps und wichtige Informationen rund um Eure Hochzeit im Standesamt findet Ihr in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

    Ablauf der Standesamtlichen Hochzeit

    Die Hochzeit im Standesamt läuft normalerweise sehr sachlich ab und dauert um die 20 Minuten. In der Regel stellt sich der Ablauf wie folgt zusammen:

    1. Aufnahme der Personalien des Brautpaares
    2. Traurede, gehalten vom Beamten
    3. Die große Frage: Gebt Ihr Euch das Ja-Wort ?
    4. Tausch der Trauringe
    5. Der Kuss!
    6. Verlesen des Protokolls der Trauung
    7. Unterschreiben der Heiratsurkunde

    Nach Absprache könnt Ihr den Ablauf Eurer Hochzeit im Standesamt auch etwas individueller gestalten. Beispielsweise könnt Ihr die Trauung durch musikalische Untermalung oder privaten Details in der Traurede ein wenig mehr Persönlichkeit einhauchen und so Euren besonderen Tag noch ein klein wenig mehr besonders machen.

    Brautpaar steht im Standesamt vor der Eheschließung
    MCLP

    Welche Arten von standesamtlichen Hochzeiten gibt es?

    Die ganz klassische, bescheidene Trauzeremonie wird im Standesamt abgehalten. Doch viele Brautpaare möchten sich allerdings nicht im Standesamt, sondern an einem anderen Ort trauen lassen. Viele Städte stellen mittlerweile die Räumlichkeiten des Standesamtes in eleganten, schönen Gebäuden bereit, um eine feierlichere Atmosphäre zu schaffen.

    In manchen Städten, jedoch leider nicht in allen, könnt Ihr auch einen anderen Ort, außerhalb der Standesämter wählen. Sogenannte „Ambientetrauungen“ finden beispielsweise in alten Schlössern und Burgen, Museen oder an Flüssen statt. Da diese Lokationen leider nicht immer öffentlich nutzbar sind, muss häufig noch eine zusätzliche Gebühr entrichtet werden.

    Eure Hochzeitsfeier könnt Ihr auch in einer anderen Stadt als eurer Heimatstadt durchführen lassen! Lediglich die Anmeldung sollte in einem Amt in einer Stadt erfolgen, in der mindestes einer von Euch den Wohnsitz angemeldet hat. Holt Euch einfach Infos bei einem für Euch sympathischen Ort, an dem Ihr standesamtlich heiraten könnt.

    Wann muss ich mich um die Anmeldung für die Eheschließung kümmern?

    Damit Euere Standesamt Hochzeit auch sicher stattfinden kann, muss der Trautermin rechtzeitig vereinbart werden. Ist euer Wunschtag noch frei, wird Euch ein zeitlicher Termin zugeteilt. Bestenfalls führt Ihr die Anmeldung für Euere Eheschließung etwa 6 Monate im Voraus durch, um den Termin auch wirklich zu bekommen.

    Mehr als 6 Monate vor dem Hochzeitstermin wird die Anmeldung oft noch nicht angenommen, klärt aber am besten kurz vorher telefonisch ab, wie der zeitliche Rahmen aussieht.

    Für die Anmeldung der Eheschließung, welche direkt im Standesamt gemacht wird, solltet Ihr gute 30 Minuten einplanen. Solltet Ihr nicht beide Zeit für die Anmeldung finden, genügt es, eine Vollmacht für den Partner auszustellen. (Es gibt hier jedoch wenige spezielle Ausnahmen.)

    Brautpaar tausch die Eheringe im Standesamt

    Welche Dokumente benötige ich für die standesamtliche Trauung?

    Schon für die Anmeldung müsst Ihr die Unterlagen für die Hochzeit mitbringen. Benötigt werden jeweils die Personalausweise oder Reisepässe. Außerdem eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister, sowie eine Aufenthaltsbescheinigung vom Meldeamt, welche maximal 14 Tage zuvor erstellt werden kann. Die Bescheinigung muss den Familienstand, die Staatsangehörigkeit und den Wohnsitz beinhalten.

    War jedoch einer von Euch schon einmal verheiratet, kommt noch ein wenig mehr Bürokratie auf Euch zu. Ebenso, wenn einer der Partner noch nicht immer die deutsche Staatsbürgerschaft besessen hat oder einem anderen Staat zugehört. Auch bei gemeinsamen Kindern müsst Ihr einen weiteren Schrieb mitbringen.

    Im Falle einer aufgelösten Ehe, muss die Auflösung dieser Ehe nachgewiesen werden. Auch hier ist eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister notwendig, mit dem Auflösungsvermerk der vorherigen Ehe. Die Abschrift darf maximal 6 Monate alt sein. Für ein gemeinsames Kind müsst Ihr eine beglaubigte Abschrift mitbringen, allerdings aus dem Geburtsregister des Kindes. Auch diese Abschrift darf vor maximal 6 Monaten ausgestellt worden sein.

    Besitzt Ihr beide nicht die deutsche Staatsangehörigkeit, ist es ratsam, einen Vorabtermin im Standesamt zu vereinbaren, damit auch alles klar besprochen wird, was die notwendigen Unterlagen für die Hochzeit sind. Allzu große Hürden werdet Ihr aber nicht meistern müssen, keine Angst.

    Wie viel wird die standesamtliche Trauung kosten?

    Für die Anmeldung zahlen deutsche Staatsbürger 40 Euro. Nicht deutsche Staatsbürger müssen mit etwas höheren Kosten rechnen, hier werden mindestens 50 Euro fällig. Für die Heiratsurkunde werden 10 Euro gezahlt. Dies sind die Kosten für das Standesamt, um welche Ihr leider nicht herumkommt.

    Zusätzliche Gebühren werden fällig, wenn Ihr in einem anderen Standesamt Hochzeit feiern wollt. Hierfür werden 40 Euro verlangt. Wenn Ihr auch ein Stammbuch anfertigen lassen möchtet, wird Euch das 100 Euro kosten.

    Was Ihr außerdem nicht vergessen solltet: Ein kleiner Sektempfang, Häppchen oder die Kosten für einen Fotografen sind nicht zu unterschätzen, vor allem, wenn Ihr viele Gäste bei Eurer standesamtlichen Trauung erwartet. Kalkuliert für die Verpflegung deshalb besser 50 bis 100 Euro in die Kosten für das Standesamt ein.

    Brautpaar beim Unterschreiben der Eheurkunde

    Welches Brautkleid im Standesamt? Und was trägt der Mann?

    Die Suche nach einem Brautkleides für das Standesamt fällt selbst dann nicht leicht, wenn danach noch eine kirchliche Hochzeit ansteht. Prinzipiell kann gesagt werden: Ihr könnt in jedem Outfit heiraten, in dem Ihr möchtet. Sei es ein wallendes Prinzessinnenkleid, ein elegantes, schlichtes Hochzeitskleid, ein kürzeres Cocktaildress oder ein formeller Hosenanzug. Beliebt ist außerdem auch die Hochzeit in traditioneller Kleidung, wie beispielsweise dem Dirndl.

    Sogar in Freizeitkleidung wird man Euch die Trauung nicht verweigern. Klassischerweise trägt der Mann einen Anzug, aber auch für die Herren der Schöpfung ist die Outfitwahl nicht zu begrenzt. Sucht Euch euere Kleidung für die standesamtliche Trauung bestenfalls frühzeitig aus, um in festlicher Atmosphäre standesamtlich zu heiraten.

    Brautpaar stoßt im Standesamt auf Ehe an

    Was sind beliebte Bräuche?

    Oft wird das Brautpaar von den Gästen überrascht, wenn es frisch vermählt das Standesamt verlässt. Beispielsweise werden weiße Tauben fliegen gelassen oder es steigen Luftballons in den Himmel hinauf. Ganz klassisch sind auch ein Sektempfang nach der Trauung und die Fahrt in einem geschmückten Auto.

    Gerne wird auch ein Herz aus einem bemalten Bettlaken geschnitten – eine Aufgabe für das frisch verheiratete Paar. Über diese Überraschungen freut sich das Brautpaar sicher ganz besonders.

    Macht Euch Euren Hochzeitstag unvergesslich! Mit gewissenhafter und liebevoller Planung steht diesem Festtag nichts mehr im Wege. Wir helfen Euch gerne dabei und wünschen Euch alles Gute für die gemeinsame Zukunft!

    Benötigt Ihr einen Schritt für Schritt Ablaufplan für Euren Hochzeitstag, dann legen wir Euch diesen tollen Artikel „Ablauf Hochzeit – Mit diesen 13 Schritten ist an alles gedacht“ ans Herz.

    Braucht Ihr noch Tipps und Ideen für ein Standesamt Kleid? Dann schaut doch in unserem Artikel „Das perfekte Kleid für das Standesamt“ vorbei.

    Inhaltsverzeichnis