WeddyTalk #43 mit Franzi

Hochzeitstorten und Süßigkeiten-Tipps! 🍬🎂

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wann der beste Zeitpunkt für die Hochzeitstorte ist? Oder wie ihr eure Lieblingsleckereien perfekt in eure Feier integrieren könnt? In der neuesten Folge von “WeddyTalks” spricht Franzi, unsere Expertin aus der Weddie Place Masterclass, über Torten, Süßigkeiten und die perfekte Planung eurer Hochzeitsleckereien. Egal, ob Brezel, Currywurst oder Torte – wir haben für jeden den richtigen Tipp! 🍰✨ Hört rein und lasst euch inspirieren.

Franziska Oeser, Süße Flora Tortenatelier
Web: www.suesse-flora.de
Insta: @suesseflora

“Also wenn ich Torte wäre, ich würde immer am Nachmittag serviert werden wollen.”

Franzi

Svenja:
Ich gehöre eindeutig zu den Leuten, die sich bei Feierlichkeiten immer besonders auf Torte und Kuchen freuen. Ich kann es nicht ändern, ich bin einfach ein absoluter Fan von diesen süßen Leckereien. Und dafür lasse ich, ehrlich gesagt, auch gerne mal einen Gang beim Essen ausfallen, damit auch wirklich und ganz sicher noch ein Stück Torte reinpasst.

So, und jetzt Hände hoch, wem geht’s auch so. Komm, raus damit. Und neben der Optik ist der Geschmack für mich aber am allerwichtigsten. Es muss einfach schmecken. Für mich persönlich nicht zu süß, gerne etwas fruchtig und auch frisch. Umso schöner, wenn sogar beides passt und besonders bei Hochzeiten, die Torte auch ein optisch richtiges Highlight ist.

Eine, die das so richtig gut kann, das ist Franzi von Süße Flora in Berlin. Ihre Kreationen sind immer besonders, individuell und auf das Brautpaar angepasst und dazu eben auch unglaublich lecker. Und deshalb ist sie seit vielen Jahren eine feste Größe in der Hochzeitsbranche rund um Berlin und spricht heute mit uns über so einige Mythen.

Hallo Franzi, herzlich willkommen bei WeddyTalks. Ich freue mich sehr, dich heute hier zu haben und start direkt mal mit einer Sache, die man besonders auf Instagram echt ständig sieht. Und zwar echte Blumen auf Torten. Sieht immer superhübsch aus, aber ich weiß, dass das nicht unbedingt gut ist. Kannst du uns ein bisschen mehr darüber erzählen?

Franzi:
Also ich glaube, wenn du einen Konditor-Meister in der Handwerkskammerausbildung fragen würdest, würde er auch sagen, dass das nic ht in Ordnung ist. Und es war ja auch bis vor,sagen wir mal, zehn Jahren überhaupt noch gar kein Trend. Ich denke mittlerweile sind echte Blumen auf Torten nicht mehr wegzudenken, einfach weil es sehr natürlich ist, weil es die Torte nicht unnötig erschwert oder versüßt.

Du hast nicht diese Zuckerblüten, die das ganze ja auch noch mal massiv machen. Du kannst das wunderschön ans komplette Deko -Konzept anpassen, aber nichtsdestotrotz gibt es natürlich Dinge, auf die man achten sollte. Nicht jede Blume ist essbar, nicht jede Blume eignet sich. Ja, also ich würde zum Beispiel generell giftige, nicht essbare, grünen und Blüten komplett ausschließen. Also da würde ich auch keine Ausnahme machen, zum Beispiel so was wie Efeu gehört in meinen Augen nicht an eine Torte.

Und auch im Umgang mit dem Blumen gibt es einige Dinge zu beachten und da kann ich auch nur dem Brautpaar raten, wenn die jetzt irgendwo sich ein Konditor ihres Vertrauens suchen, auch wirklich darüber zu sprechen, wenn sie sich echte Blumen wünschen, auf was der Konditor achtet, wie er damit umgeht und wie er vor allem die Blumen auch vorab präpariert, weil es gibt natürlich viele Möglichkeiten, aber ich würde zum Beispiel nie eine Rose einfach am Stil kappen und dann so ungeschützt in die Torte stecken. Das sieht man aber leider ganz, ganz, ganz oft, sondern das muss getaped werden, das muss vorab gewaschen werden, das muss unten der Stil, muss verschlossen sein, dass zum Beispiel kein Blütensaft oder Pflanzensaft in die Torte gelangt.

Oder manchmal kappt man auch, wenn man besonders große Blumenköpfe hat, kann man die sehr gut kappen. Die also sehr stabil sind, sowas wie Rosen oder Pfingstrosen, wird es unterm Köpfchen gekappt, dann kommt eine lebensmittelechte Folie darunter. Also das wirklich die Auflagefläche der Blüte geschützt ist oder beziehungsweise die Torte geschützt ist und dann wird mit einem Holzstäbchen einfach die Blüte in die Torte gesteckt.

Also nie wirklich pur den Stängel in die Torte stecken würde ich machen und natürlich sollte man auch ein bisschen darauf achten, wo m an die Blumen herbekommt. Also am besten ist natürlich so ein Bioanbau oder der eigene Garten, wie ich den aber ganz gerne, ja. Also ich habe für dieses Jahr auch ganz, ganz viel im im eigenen Garten angebaut, wo ich wirklich weiß, die sind ungespritzt, die sind bio, da ist nichts drauf, außer vielleicht eine kleine Laus, die wird abgewaschen. Aber ansonsten, was man so im normalen, konventionellen Blumenladen kauft, ist ja meistens so stark mit Pestiziden und was auch immer behandelt. So was würde ich eigentlich auch gar nicht empfehlen.

Svenja:
Das heißt problematisch kann eben sein, dass giftige Substanzen in die Torte kommen, entweder von der Blumen selbst oder beigesetzt beim Spritzen oder sonst irgendwas. Also das ist quasi so die Problematik, wo man dann schauen muss.

Franzi:
Da sollte man halt immer dran denken, dass das wirklich kein Naturprodukt mehr ist, wenn wir es im Laden kaufen, sondern dass da wirklich Chemie ohne Ende drauf ist und ja nicht nur auf der Blume, sondern dann natürlich auch auf allem, was auch aus der Blume raustritt. Also auf den Pollen, auf den Blättern, was aus dem Stängel rauskommt, das kann auch mit Pestiziden belastet sein und das möchtest du natürlich in der Torte nicht haben.

Svenja:
Ja guck, da ist ja das schon mal, wenn man das also möchte, mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. Wenn du mir das erzählst, was man alles machen musst, um das zu präparieren, das leitet mich ganz, ganz gut zu meiner nächsten Frage, die ich an dich hab, weil ich geb zu, als ich damals in die Hochzeitsbranche eingestiegen bin, war ich auch echt erstaunt über den Preis, den so eine Hochzeitstorte kosten kann. Da bin ich wirklich ganz ehrlich.

Mittlerweile weiß ich natürlich, wie viel Arbeit hier auch investiert wird. Wir haben gerade zum Beispiel gehört, was nur in Anführungsstrichen die Sache mit den Blumen angeht und ich weiß, dass ich das aus vielen anderen Faktoren noch zusammensetzt. Aber Franzi, kannst du uns ein bisschen mehr noch darüber erzählen, wie wird denn der Preis für eine Hochzeitstorte kalkuliert?

Weil ich glaube, dass das immer noch was ist, was viel zu wenig besprochen wird. Wir sind ja in Deutschland so ein Völkchen, wir sprechen wenig über Preise. Das ist Pui Pui. Und ich möchte das gerne brechen, weil ich finde es total wichtig, auch aufzuklären. Und natürlich, wir lassen jetzt mal außen vor, es gibt immer, für jedes Budget gibt es irgendetwas. Das lassen wir jetzt mal völlig außen vor. Wir reden jetzt aber mal von den schönen Torten, die wir einfach auf Instagram sehen, die wir in schönen Magazinen sehen, also die Dinge, die wir einfach als besonders hübsch betrachten. Das möchte ich noch mal vorausschicken.

Franzi:
Ja, also natürlich macht das jeder Kontitor für sich unterschiedlich. Ich kann nur von mir sprechen, wie ich so Preise kalkuliere. Und bei mir gibt es einfach zwei ganz wichtige Faktoren. Es ist natürlich einmal, wie viele Leute sollen davon essen? Also die Gästeanzahl ist ein ganz großer Faktor, weil es ist ein Unterschied, ob ich für 30 Leute in der Torte mache oder für 130. Und deshalb rechne ich auch meistens in einem Preis pro Portion, sodass das Paar dann schauen kann, ah, guck mal, wir haben 60 Gäste oder wir haben 80 Gäste, dann kann ich mir das hochrechnen.

Der andere große Faktor ist natürlich der Stil, weil natürlich ist klar, dass eine glatte weiße Torte mit drei Rosen weniger kostet als eine Torte, die jetzt zum Beispiel aufwendig dekoriert ist, wo Cremeblüten aufgespritzt sind oder etwas handbemalt ist oder so. Also der Stil gibt auch ganz viel Einfluss auf den Endpreis. Und dann muss ich wirklich sagen, sind wir ja auch eine der Branchen, die momentan von dieser Inflation, sagen wir mal, mit am härtesten, also neben Floristen wahrscheinlich und Caterern, die ja wirklich tagtäglich mit Lebensmitteln ihren Umsatz generieren müssen, sind wir auch eine Branche, die natürlich am allermeisten da betroffen ist. Und wenn die Sachen einfach 25 Prozent mehr kosten mittlerweile, dann muss ich das natürlich auf die Torte umlegen.

Das heißt, es kommt ganz leicht einfach ein Zutaten-Einsatz. Rechnen wir mal jetzt mit einer 3-stückigen Torte für 80 Personen, bin ich locker bei 200 bis 250 Euro allein an Zutaten. Allein waren Einsatz mit Blumen zum Beispiel, ja? Also Aja, Butter, Sahne, Früchte, Tiefkühlfrüchte sind wahnsinnig teuer geworden. Wenn man inzwischen Früchten arbeitet, kann sich jeder ausrechnen, was so eine schale Erdbeeren, ja, also hochwertige Erdbeeren kosten. Und das muss man natürlich auf die Menge hochrechnen. Das heißt, das sind schon mal ungefähr 250 Euro Wareneinsatz.

Dann muss ich natürlich auch dazu sagen, dass ich ungefähr drei Tage an so einer Torte arbeite. Also nicht am Stück, ja? Also ungefähr so 20 Stunden kann man rechnen. Kommt natürlich auch immer wieder auf den Stil drauf an. Wenn man sich jetzt mal so einen Stundensatz hochrechnet eines kreativen Menschen, zum Beispiel eines Fotografen. Ich weiß nicht, was die so an Stundensatz haben. Aber wenn man das mal auf 20 Stunden hochrechnet, das wäre quasi mein Lohn, mein Arbeitslohn.

Svenja:
Also da sind wir schon, ich sag mal, je nach, da ist ja auch wieder aber so zwischen 100 und 250 ist auf jeden Fall alles möglich.

Franzi:
Genau, genau. Ja, und dann ist es aber auch so der dritte wichtige Punkt. Klar kann ich wahrscheinlich auch eine Torte für 80 Personen irgendwo im Internet für 300 Euro finden. So, dann kommt aber dazu derjenige, der das macht, hat keinen Meister, verkauft das sozusagen unter der Hand. Das heißt, es ist Schwarzarbeit, der hat keine Gastro-Küche, die also vom Gesundheitsamt abgenommen ist. Der hat nicht die Hygieneschulung gehabt, die wir alle zwei Jahre machen müssen. Klar kann er das für 300 Euro anbieten. Kann ich aber gar nicht, weil ich habe eine sehr teure Küche, ich habe eine Gastro-Küche sozusagen angemietet, also extra Gewerberäume, die sind vom Amt zugelassen. Ich durfte nicht zu Hause backen.

Klar würde mir das die komplette Niete würde ich sparen, wenn ich das nicht haben müsste. Ich muss Schulung machen, mein Meister habe ich bezahlt, der war sehr teuer. Das sind natürlich alles Faktoren, die damit rein spielen. Und da gibt es riesen Unterschiede, aber ich kann nur sagen, wenn man wirklich auf Qualität setzen möchte und wenn man wirklich sicher sein will, dass an diesem großen Tag nichts schiefgeht, dass geliefert wird, dass in einwandfreiem Zustand geliefert wird, dann muss ich halt einfach beim Profi meine Torte bestellen.

Svenja:
Und man hört, du sprichst da auch sehr leidenschaftlich drüber, weil ich glaube, dass du genauso wie viele viele andere sicherlich sehr oft auch über die Preise diskutieren musst. Also ich glaube, dass das was ist, was uns alle in der Hochzeitsbranche trifft, wenn es Paare gibt, die quasi das so dermaßen nicht verstehen. Also dass es immer Leute gibt, wo es nicht zum Budget passt. Ich finde, es ist total in Ordnung zu sagen, es passt nicht. Das können und wollen wir uns nicht leisten. Ich sage ja, es gibt für jeden Preis, gibt es etwas. So ist es nicht.

Und das finde ich total in Ordnung. Aber es ist schwierig, wenn es quasi dann darum geht, dass die Arbeit und die Zeit und das alles eben nicht geschätzt wird. Und genau deshalb wollen wir eben auch über solche Sachen sprechen. Das finde ich ganz wichtig und danke, dass du uns da einen Einblick gegeben hast, weil nur so, glaube ich, können wir auch dafür sorgen, dass wir uns alle da besser verstehen, bei dem eigentlich so schönen Thema.

Franzi:
Ja, ich habe da auch noch einen kleinen Tipp. Ich habe auf meinem Instagram Profil ein Poster zugemacht. Genau zu diesem Thema, wo ich aufgedröselt habe. Torte 80 Personen, was da an Kosten drin steckt. Versicherung, Steuern, Miete, Kfz-Steuer, Benzinkosten, Blumen usw. Also wer sich dafür nochmal eingehend interessiert und das auch nochmal nachlesen möchte, kann da gerne mal auf meinem Instagram Profil nachschauen.

Svenja:
Oh, das ist spannend, Franzi. Gut, dass du sagst. Franzi ist Instagram Profil, zu süße Flora, verlinken wir euch natürlich hier in den Show-Notes, dann kommt ihr da auch gut hin. Wenn wir uns denn dann über das Ganze einig sind. Also wir sagen so, wir machen das, wenn du Paare berätst und du hast die bei dir sitzen, welche Dinge spielen denn dann bei der Auswahl der Zutaten eine Rolle? Muss man da zum Beispiel auch das Wetter beachten? Ist das was, wo du sagst, so ja, das ist ein großes Thema?

Franzi:
Eigentlich nicht, aber das kommt auch wieder auf die Konditorei an und auf die Rezepturen, die Sie zum Beispiel verwenden. Ich bin ja zum Beispiel jemand, der generell versucht auf Buttercreme zu verzichten. Einfach, weil ich auch denke, im Sommer bei 40 Grad schmeckt es niemanden, man fühlt sich danach total geplättet, die Party ist im Eimer. Zweitens fängt natürlich so eine Buttercreme auch in der Sonne ganz schnell an zu glänzen. Dann hast du so eine speckige Optik, das spiegelt sich alles. Das möchte man ja eigentlich nicht.

Man möchte ja so ein glattes, mattes Finish haben. Das heißt, ich sag mal so, ich bin kaum beschränkt in der Auswahl meiner Zutaten.
Das, was aber natürlich wichtig ist für die Paare, sind auch so Dinge wie Allergien oder Unverträglichkeiten. Also darüber spricht man natürlich auch.

Gibt es Gäste, die keinen Gluten essen dürfen? Gibt es Gäste, die Nussallergien haben? Also für jeden soll natürlich für jeden Gast irgendwie was dabei sein. Ist die Braut schwanger? Dann spielen natürlich auch nochmal andere Dinge eine Rolle. Kein rohes Ei. Das sind aber alles Sachen, die man natürlich vor Ort besprechen kann.

Und es gibt natürlich auch Optiken, die ich jetzt im Hochsommer nicht empfehlen würde. Also ich würde jetzt keine fette Creme-Bombe mit so 3cm Creme und dann noch Fondant und so, was würde ich im Sommer gar nicht empfehlen, sondern da schaut man immer, dass man mit so wenig Creme wie möglich eine schöne Optik erreicht und nicht noch zusätzlich das Ganze irgendwie erschwert.

Svenja:
Okay, jetzt muss ich mal ganz kurz eine Frage einschmeißen, weil jedes Mal denke ich mir, wie heißt es denn jetzt? Heißt es “Fondant” oder heißt es “Fondant”?

Franzi:
When we are in Frankreich. Okay, also okay. Patisserie-Schule in Frankreich würde man “Fondant” sagen. In Deutschland habe ich alles schon gehört, also von “Fondant” über “Fondante”. Ja, “Fondant” ist die feine Variante, aber in Deutschland sagt man einfach “Fondant”.

Svenja:
Ich habe mir irgendwie “Fondant” angewöhnt und jedes Mal,wenn jemand “Fondant” sagt, denke ich so “Ey, dann heißt es so nicht, jetzt habe ich es gerade gehört”. Jetzt habe ich, jetzt nutze ich die Gelegenheit, den Experten zu fragen, wie es eigentlich heißt.

Franzi:
Ja, das ist kompliziert, der sagt halt “Zuckerpaste”.

Svenja:
Ja, genau, die Zuckerpaste, weil wir können ja auch mal die deutschen Wörter verwenden, so ist das ja nicht. Wir haben jetzt ja was gelernt. Jetzt bin ich gerade völlig raus gewesen, aber wir waren bei der Beratung und wir waren bei quasi der Auswahl der Dinge und jetzt hat man also die Torte bestellt.

So, jetzt muss das Ding ja aber auch dahin, wo ich es haben will. Ich weiß, dass du lieferst, ich weiß aber, dass auch einige Dienstleister und Dienstleisterinnen mittlerweile keine Lieferung mehr anbieten.
Sag mal, was macht man denn da? Hast du irgendwie Tipps, was man dann am besten macht?

Franzi:
Also bei mir ist es tatsächlich so, dass ich den Paaren immer sage, wenn sie eine kleinere Torte bestellen, also alles so bis zwei Etagen, das können sie super gerne auch selber abholen. Weil wenn man jetzt mal überlegt, die heiraten zum Beispiel zwei Stunden von Berlin entfernt, da sind manchmal die Lieferkosten höher als der Warenwert der Torte.

Dann haben sie sie natürlich die Möglichkeit, die am Tag vorher, wenn sie zur Location fahren, bei mir abzuholen, sie kriegen die super gut gekühlt, sie kriegen die safe verpackt, sie können auch eine Kühlbox bei mir mieten für den Transport, sodass wirklich der Torte nichts passiert.

Ich persönlich bin aber der Meinung, dass alles, was größer ist als zwei Etagen, also drei, vier, fünf Etagen, ich ungern aus der Hand gebe, weil auch einfach ich versichert bin damit, also wenn ich die irgendwo hinliefer, ich bin transportversichert, das heißt, im worst case, mir nimmt jemand die Vorfahrt, ich muss in die Eisen gehen oder irgendwas anderes, mir passiert ein Unfall, ich stehe im Stau, ich komme nicht weiter, die Torte kommt nicht rechtzeitig an, bin ich versichert.

Das hilft dem Paar natürlich in der akuten Situation nicht weiter, wir können dann vielleicht, wenn mit der Torte was ganz doll schief gegangen ist, die hatten Abgang gemacht, dann können wir gucken, dass wir vor Ort, die zumindest portionsweise schneiden, ausgeben,
die Möglichkeit gibt es ja auch noch, aber was macht zum Beispiel Kurierfahrer XY damit, der ist nicht versichert, das heißt, wenn dem was passiert, hat es im Paar ganz, ganz schlechte Karten, da irgendwie zumindest eine Erstattung zu bekommen, deshalb bin ich eigentlich Fan davon, ich fahre die selbst, dann kommt als zweiter Punkt dazu, meistens sind die Torten mittlerweile so groß und so aufwendig, dass ich die gar nicht in ein Stück transportiere, sondern in zwei Teilen und muss die dann vor Ort zusammensetzen, das macht ja auch kein Kurierfahrer.

Und der dritte Fakt ist immer, wenn was ist, wenn was abgefallen ist, wenn jemand auf die Oberfläche, die vielleicht spiegelglatt gezogen war, angefasst hat vor Ort, wer macht das wieder ordentlich? Und ich habe immer meinen Bob der Baumeister Notfallkoffer dabei. Ich kann immer, wenn irgendwas passiert ist unterwegs beim Transport, ich kann immer noch mal Hand ansetzen. Ich kann die Torte, kann wirklich dafür Sorge tragen, dass die vor Ort in die Kühlung kommt. Das weiß ich auch nicht, ob der Kurierfahrer das macht.

Klar, wenn man einen supertollen Kurierfahrer hat, der macht das schon jahrelang für einen. Der weiß, wie man mit den Dingern durch die Gegend fährt. Der weiß, worauf er achten muss. Ich kann dem vertrauen. Dann ist es vielleicht eine andere Nummer.

Aber ich würde jetzt zum Beispiel nie hier irgendwie Berlin boote oder ja, also nicht einfach irgendein Kurierfahrer dafür nehmen. Dazu sind die Dinge, finde ich, zu wertvoll und ja auch hochpreisig. Wir reden ja jetzt hier nicht über 50 Euro.Und ich finde, das muss halt dem Paar auch bewusst sein, dass wenn sie wirklich wollen, dass ihre Torte perfekt ankommt, perfekt gekühlt wird für Or und perfekt in Szene gesetzt wird, was ich ja auch mache.

Es ist ja oft nicht nur so, dass ich die Torte in der Location abgebe, sondern ich baue ja auch das ganze Setting drum herum. Ich baue die auf, ich fahre die rein, was auch immer. Wenn man das möchte, dann muss man halt natürlich auch die Lieferkosten bezahlen. Und mir ist es einfach zu wichtig. Torte ist da mein Baby und ich will, dass die safe am Ort ankommt. Und für mich ist es natürlich auch genau so ein schöner Moment, die dann auch zu präsentieren.

Und das Paar zu sehen, wie die sich freuen. Das hast du ja nicht, wenn du die immer nur per Kurier, wo du diesen Ding lässt. Also es kommt auch immer auf die Torte drauf an.

Svenja:
Ja, aber so generell haben wir jetzt ganz viele Sachen gehört. Du bist ein Fan davon, dass es geliefert wird. Und dann eben zur Not nochmal irgendwie aufgebaut oder ausgebessert oder wie auch immer. Und wenn nicht, dann aber sicher und safe und gekühlt verpackt zur Übergabe und dann aber eben auf eigenes Risiko. Können wir das so festhalten?

Franzi:
Genau.

Svenja:
Sehr schön, sehr schön. Aber wenn du jetzt vor Ort bist, so du hast die jetzt ausgeliefert und jetzt dürftest du jetzt darfst du mal ganz alles rauslassen, was in deinem Kopf, was du dir so zusammenspinst. Das perfekte Setting, für deine Torte an der Hochzeit. Wie würde das aussehen? Wie würdest du deine Torte gerne in Szene setzen?

Franzi:
Auf einen schönen Edelstahlwagen aus der Küche.

Svenja:
Und dann noch die Traumschiffusel mit den Feuerfontänen dazu. Aber vom Captains-Dinner.

Franzi:
Jetzt hast du mich. Ich kenne dich doch, Mensch. Nein, also ich muss wirklich sagen, das ist auch ganz oft so ein Punkt, der total vernachlässigt wird. Dann sucht das Paar sich eine wahnsinnig aufwendige und schöne Torte aus und wie gesagt, die Location stellt die dann auf so einen Edelstahlwagen und fährt die rein, wie das Essen im Krankenhaus ausgeliefert wird, so in der Art. Und also ich kann mir wirklich persönlich nichts Schlimmeres vorstellen.

Also für mich gehört dieses Torten-Setting einfach dazu. Ja, also dass man einen schönen Tisch wählt. Dass man auch schaut, wenn die zum Nachmittag angeschnitten wird, draußen angeschnitten wird, dass die eben nicht in praller Sonne steht, sondern irgendwo einen schönen Schattenplatz hat. Also ich würde immer dem Paar raten, versetzt euch in die Augen des Fotografen, der diesen Tortenanschnitt festhält. Für euch, für immer. Ihr ärgert euch hinterher massiv, wenn ihr zwar eine schöne Torte euch ausgesucht habt und die euch anschneidet und die euch schmecken lasst, aber wenn es einfach drumrum aussieht wie Kraut und Möhren.

Und wenn da die Tellerstapel daneben stehen oder Besteckkästen irgendwelche hässlichen, ja so Kuchengabel, Besteckkästen so aus Grauplastik, das kann das schönste Bild und das schönste Torten-Setting kaputt machen. Also da sollte man einfach auch immer ein bisschen dran denken. Und ich mache es zum Beispiel auch so, dass ich das mit meinen Paaren vorab bespreche.
Ja, also meistens kenne ich ja die Location. Ich weiß, wo sind die schönen Spots. Ich weiß, wo gibt es einen schönen Hintergrund. Ein nicht zu unruhigen Hintergrund, wo allein schon so viel passiert. Welchen Tisch kann man vor Ort nehmen? Einfach ein weißes Tischtuch. Sieht schon ganz anders aus, als wenn das so ein weißer oder Edelstahltisch ist. Ein weißes Tischtuch drüber, ein kleiner Blumenstrauß daneben.

Manchmal reicht es auch schon den Brautstrauß einfach daneben zu stellen. Das kann schon mit ganz einfachen Mitteln, das muss ja jetzt nicht ein Riesen-Arrangement an Floristik sein, was um die Torte drapiert. Es reicht einfach schon eine Kerze oder den Brautstrauß daneben zu legen? Schon hat man ein wundervolles Torten-Setting kreiert mit ganz einfachen Möglichkeiten.

Svenja:
Vielleicht auch, du besprichst es vorab, vielleicht aber auch mit der Location. Auch da schon mal zu besprechen, was sind denn schöne Spots? Ich erzähle euch mal so zwischendurch was. Franzi und ich, wir haben uns nämlich kennengelernt damals persönlich auf einer Messe in einer Location, wo sie nämlich ihre schönen Sachen in Szene setzen wollte und der Hausherr leider so gar nicht gewillt war,
da so ein bisschen, willst du dich noch erinnern, da so ein bisschen mitzuhelfen. Wir werden natürlich jetzt No Name-Dropping, aber nicht weiter. Aber auch das kann ja ein Punkt sein. Deshalb wollte ich es noch mal einschmeißen, weil es mir gerade wieder so bildlich kam, da gab es so Säulen, die wollten wir irgendwie, dann habe ich die einfach rüber und habe mir auch so einen Rüffel eingeholt, obwohl es gar keine Hochzeit war, sondern eine Messe, wo man sich ja insgesamt mit allen gut präsentieren sollte. Aber das kann halt auch sein, dass es in der Location dann Leute gibt, die es nicht so toll finden, wenn man dann spontan was umstellt. Deswegen auch vielleicht hier noch mal der Tipp: vorab besprechen.

Franzi:
Genau, einfach mit dem Brautpaar besprechen, mit der Location Location besprechen. Ich habe auch ganz oft den Fall, dass ich die Torte sozusagen, wenn alles andere steht, also wenn das Paar zum Beispiel ein Sweet-Table bestellt hat mit einer Torte als Highlight, dann baue ich natürlich erstmal die ganzen Sweets auf, das ganze Equipment und lasse es mir dann aber auch nicht nehmen, die Torte selbst, den Brautpaar sozusagen zu zeigen, den ersten Moment und präsentiere die selber und dann übergebe ich das Ganze, was ich da sozusagen kreiert habe und da kommt manchmal auch dann jemand von der Location und sagt, na wir können die doch hier auf den Wagen stellen und fahren die dann rein und da muss ich dann halt einfach bestimmt sagen, nein, es ist so nicht abgesprochen, aber ich möchte die als Highlight in der Mitte ihres Sweet Tables haben, also manchmal muss man einfach auch ein bisschen den Locations das abnehmen und nett und freundlich und professionell sagen, nein, ich stell die Torte selber hin und die muss hier nicht reingefahren werden, sondern wir machen das als Highlight und dann läuft es auch.

Svenja:
Dann alles, nur den Kommunizierenden, nur den entsprechenden kann geholfen werden, sage ich immer. Aber Franzi, apropos sprechen, wir sind schon am Ende unserer Folge, aber einen habe ich noch, einen habe ich noch, der letzte Satz, der gehört dir und zwar Torte am Nachmittag oder um Mitternacht oder zu einem ganz anderen Zeitpunkt, in welchem Team spielst du?

Franzi:
Nachmittag. Nachmittag. Ja, also wenn ich Torte wäre immer Nachmittag. Weil ich, weil dann alle sich auf mich freuen,
alle haben Hunger, alle haben schon viele aufregende Momente hinter sich, haben wahrscheinlich schon Glas Sekt getrunken zum Anstoßen und wollen, a) wollen sie was essen, b) hast du immer das schönste Licht, freut auch die Fotografen, wenn er natürlich bei Tageslicht schöne Fotos macht und c) wird einfach die Torte so gut wie immer aufgegessen. Das ist natürlich abends, wer will denn abends Torte essen? Also da will ich lieber eine Brezel oder eine Currywurst oder Chips. Ja, wenn dann so die Party läuft, man trinkt, man braucht irgendwas.

Svenja:
Ich sag das nicht, ich kann das rund um die Uhr. Also ich hab’s ja eigentlich ganz schön gesagt. Also ich schon.

Franzi:
Es spricht ja nichts dagegen, Reste vom Kaffee trinken, dann abends noch mal zu servieren oder mit an die Candy Bar zu stellen oder an die Bar oder so. Aber an sich würde ich Torte immer zum Nachmittag präsentieren.

Svenja:
So lassen was stehen. Und wenn ihr noch mehr rund um das Thema Torten, Süßes und wie man das am besten alles an seiner Hochzeit so macht, worauf zu achten ist und noch ganz viel mehr, die Franzi, die ist auch Expertin in der WeddyPlace Masterclass rund ums Thema Hochzeitsplanung.

Sie hat da ihr eigenes Kapitel und da könnt ihr noch ganz viel mehr erfahren und euch einfach nochmal ein bisschen weiter berieseln lassen, damit eure Hochzeitsplanung in Punktoleckereien auch so richtig gut funktioniert.

Liebe Franzi, ganz lieben Dank, dass du heute bei uns warst und die Zeit für uns genommen hast, hat ganz viel Spaß gemacht.

Franzi:
Ja, danke dir.

Svenja:
Und euch da draußen wünsche ich eine ganz tolle Planungszeit. Wir hoffen, euch hat die Folge gefallen und wir sagen bis zum nächsten Mal bei WeddyTalks. Tschüss!