Warum kein Schwarz auf Hochzeiten?

Weiß und Pastellfarben sind nicht Euer Ding? Bei dem Thema Hochzeiten geht Schwarz absolut nicht mit der Masse. Doch gerade, wenn Ihr gern etwas anders heiraten möchtet, kann dies eine Alternative sein. Schwarz kann beispielsweise geheimnisvoll, verführerisch und romantisch wirken. Eigentlich perfekt für eine Hochzeit – oder nicht?

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    Eine Hochzeit ist für Euch ein Fest des Lebens, der Liebe und der Zweisamkeit. In einer Welt, die oft von Gewalt und Hass geplagt ist, erinnert die Hochzeit daran, dass es noch Hoffnung, Schönheit und Güte gibt. Es gibt viele Farben, die mit Liebe und Glück in Verbindung gebracht werden, aber aus irgendeinem Grund war Schwarz nie eine davon.

    Warum ist Schwarz ein NO-GO für Hochzeiten?

    Fangen wir mit dem Offensichtlichen an: Trauerkleidung. Schwarz ist die Farbe der Trauer und somit das Gegenteil eines glücklichen Hochzeitstages. Diese Assoziation gibt es schon seit langem. Und wenn man sich die Geschichte der Hochzeit und die Verwendung von Farben vor Augen führt, erscheint sie gar nicht so seltsam.

    Die Hochzeit als Ritual gibt es schon seit Hunderten, wenn nicht Tausenden von Jahren. Traditionell war in Deutschland Weiß für Hochzeiten reserviert. Die Farbe steht nämlich für Reinheit, Unschuld und Jungfräulichkeit. Alle mit Schwarz verbundenen Assoziationen – Tod, Trauer, Kummer – waren Beerdigungen vorbehalten.

    Der Bräutigam trägt ein klassischen schwarzen Anzug und die Braut ein weißes Hochzeitskleid.
    Die Braut trägt ein weißes Kleid | Bild: © Zuzu Birkhof
    MC LP

    Die Farbe der Trauer

    Die Idee, dass Weiß für Hochzeiten und Schwarz für Beerdigungen steht, ist nicht aus der Luft gegriffen. Sondern beruht auf einer langen und komplexen Geschichte. Im alten Rom war beispielsweise die Farbe der Wahl für Hochzeiten Rot, weil die rote Farbe unglaublich teuer war. Im Mittelalter wurden königliche Hochzeiten oft in Blau gefeiert. Im 18. Jahrhundert wurde Schwarz die Farbe der Trauer und Weiß die Farbe der Hochzeiten.

    Schwarz wurde somit schon eine lange Zeit mit Tod und Trauer assoziiert. Dies geschah jedoch in einem ganz anderen Kontext als heute. Damals war schwarze Kleidung im Allgemeinen sehr teuer und nur für die Wohlhabenden erschwinglich. Es war ein Zeichen dafür, dass man bereit war, viel Geld für die Trauer um einen geliebten Menschen auszugeben.

    Tiefere Bedeutung von Schwarz

    In vielen anderen Kulturen hat das Tragen von Schwarz bei Hochzeiten eine lange Tradition. In Indien ziehen die Bräute traditionell einen roten Sari an und die Mütter von Braut und Bräutigam tragen beide einen schwarzen Sari. In Spanien ist es üblich, dass die Braut einen schwarzen Spitzenschleier trägt.

    Natürlich ist Schwarz auch in religiösen Kontexten zu sehen. So tragen Witwen in Indien traditionell für den Rest ihres Lebens Schwarz als Zeichen der Trauer um ihren Mann. Der Punkt ist, dass Schwarz nicht per se negativ ist. Es ist eine Farbe mit einer reichen Geschichte und Symbolik. Es ist auch eine Farbe, die eng mit der Religion verbunden ist. Deshalb wird oft empfohlen, vor dem Tragen eines schwarzen Hochzeitskleides ein Gespräch mit dem Priester oder Pfarrer zu führen.

    Eine Braut trägt ein schwarzes Hochzeitskleid mit einem tiefen Rückenausschnitt.
    Schwarzes Hochzeitskleid | Bild: © Zuzu Birkhof

    Weiß als Symbol für Reinheit und Unschuld

    Bei uns ist Weiß traditionell eine wichtige Farbe bei der Hochzeit. Das Kleid der Braut ist oft weiß. Ein Brauch, der aus einer Zeit stammt, in der diese Farbe mit Reinheit und Unschuld verbunden war. Früher galten Frauen nur dann als rein und unschuldig, wenn sie vor der Hochzeit keinen Sex hatten. Übrigens galt für Männer diese Zuschreibung nicht.

    Zumindest ist in Deutschland heutzutage den meisten Personen egal, ob die Braut vor der Hochzeit Sex hatte. Bei der Farbe des Brautkleides ist es dennoch geblieben.

    Ein weißes Hochzeitskleid liegt ausgebreitet auf einem weißen Untergrund.
    Fast jeder verbindet heute das traditionelle Brautkleid mit der Farbe Weiß.

    Trend zum Hochzeitskleid in Schwarz

    In den letzten Jahren nimmt der Trend der Farbe Schwarz im Bereich der Hochzeitsmode zu. 2012 entwarf die berühmte US Modedesignerin Vera Wang ihr erstes schwarzes Hochzeitskleid. Die Designerin sorgte damit weltweit für Aufsehen in der Modeszene. Seitdem wurden immer mehr bekannte Persönlichkeiten in schwarzen Brautkleidern gesichtet.

    Somit sind Dir auf der Suche nach deinem Hochzeitskleid keine modischen Grenzen gesetzt. Am schönsten Tag im Leben ist die Persönlichkeit des Brautpaares und die individuelle Note das Einzige, das im Vordergrund stehen sollte. Ob schwarze Kleider mit Tüll, Spitze oder Perlen – Designer*innen kreieren viele Alternativen zur traditionellen Brautmode.

    Sowohl die Braut als auch der Bräutigam sind schwarz gekleidet. Das Hochzeitspaar befindet sich mitten im Herbst auf einer Wiese und im Hintergrund ist ein Wald.
    Auch eine Hochzeit in schwarz kann stimmungsvoll und romantisch sein.

    Darf man als Hochzeitsgast Schwarz tragen?

    Eine Frage, die Du dir als Hochzeitsgast wahrscheinlich stellst, ist die nach der Wahl der richtigen Farbe. Die meisten Gäste gehen auf Nummer sicher und wählen einen hellen, pastelligen Ton. Aber darf man auch auf Schwarz zurückgreifen?

    Schwarz besticht durch Eleganz. Eigentlich perfekt für eine Hochzeit! In keinem Knigge steht geschrieben, dass schwarze Kleider ein No-Go wären und diese nicht auf eine Hochzeit gehören. Heutzutage gilt bei den meisten Hochzeiten: Getragen wird, was einem gefällt. Willst Du ganz sicher gehen und einen Fauxpas vermeiden, kannst Du deine Farbwahl vorher mit dem Brautpaar absprechen.

    Tipps für ein schwarzes Hochzeitsoutfit

    Auf einer Hochzeit müssen es nicht immer helle und pastellige Kleider sein. Mit den richtigen Tipps lässt sich Dein dunkles Outfits hochzeitstauglich stylen.

    1. Farblich aufeinander abgestimmte Accessoires setzen wunderschöne Akzente. Beispiele für Accessoires sind Ketten, Ohrringe, eine kleine Tasche, ein Tuch oder Pumps.
    2. Luftig-leichter Chiffon, Spitze oder Rüschen wirken edel-elegant. Somit erinnert das Kleid nicht an einen Trauerfall.
    3. Mit einem aufregenden oder frischen Make-up wird das Outfit ebenfalls hochzeitstauglich. Dazu passt außerdem eine verspielte Frisur.
    4. Vermeide, wenn möglich, ein schwarzes Kleid mit mehreren Lagen oder einen komplett schwarzen Lagenlook. Das vermittelt schnell Trauer.
    Die Brautjungfern tragen schwarze Kleider und halten bunte Blumensträuße in der Hand.
    Mit den richtigen Accessoires lassen schwarze Brautjungfernkleider keine Erinnerungen an eine Beerdigung zu. | Bild: © Weddings by Tim

    Schwarze Deko

    Auch eine Hochzeit mit schwarzer Deko kann stimmungsvoll und romantisch sein. Dunkle Hochzeitsdeko kann vor allem Romantik und Sehnsucht zum Ausdruck bringen. Von dunklen Tischläufern bis hin zu eleganten schwarzen Kerzenständern sind Euch keine Grenzen gesetzt. Zu dunklen Tönen passen moderne Dekotrends besonders gut. Beispiele für moderne Dekorationen sind geometrische Formen und Trockenblumen.

    TIPP
    Schwarz als Hauptfarbe lässt sich bestens mit anderen Farben wie Kupfer, Gold, Silber oder Weiß kombinieren.

    Hochzeit in Schwarz-Weiß

    Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Die Kombination aus Schwarz und Weiß ist somit wie geschaffen für Hochzeiten und aktuell auch absolut im Trend. Bei dem Thema „Black-and-White“ soll nach Möglichkeit alles entweder schwarz oder weiß „gefärbt“ sein. Die goldenen Akzente sorgen für eine Verbindung zwischen den beiden Gegensätzen. Im Folgenden zeigen wir Euch Ideen und Inspirationen rund um eine Hochzeit in Schwarz-Weiß.

    Wie Du siehst, kann auch eine Hochzeit in Schwarz stimmungsvoll und romantisch sein. Die meisten Paare heiraten zwar ganz klassisch in Weiß. Das heißt aber nicht, dass Ihr es genauso machen müsst. Wir hoffen, wir konnten Dir mit diesem Artikel ein bisschen Mut zur Hochzeit in Schwarz machen.

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